Energiedienst unterstützt bei kommunaler Wärmeplanung

Unterstützung für Gemeinden in Baden-Württemberg

Bis zum Jahr 2040 sollen alle Gebäude in Baden-Württemberg klimaneutral mit Wärme versorgt werden. So wurde Ende 2020 die kommunale Wärmeplanung als Werkzeug für die Energiewende ins novellierte Klimaschutzkonzept des Landes Baden-Württemberg aufgenommen. Sie ist für große Kreis- und kreisfreie Städte verpflichtend und muss dort aktuell umgesetzt werden. Kommunen mit weniger als 20.000 Einwohnern fördert das Land bei der freiwilligen Wärmeplanung.

Im Landkreis Waldshut haben sich die Gemeinden Hohentengen am Hochrhein, Küssaberg und Klettgau zu einem Konvoi zusammengeschlossen, um die kommunale Wärmeplanung weiter voranzutreiben. Keine der Gemeinden ist zur Wärmeplanung verpflichtet. Damit ist der Konvoi einer der ersten im Land, der die freiwillige Wärmeplanung umsetzt.

„Wir waren und sind uns einig, dass die Klimawende auf kommunaler Ebene angegangen und forciert werden muss. Beispielsweise durch die Sanierung von Gebäuden. Deshalb müssen wir konkrete Projekte realisieren“, so Bürgermeister Martin Benz, Hohentengen am Hochrhein, über die Bestrebungen des Konvois. Klettgaus Bürgermeister Ozan Topcuogullari ergänzt: „Die Klima- und Wärmewende gelingt nur, wenn sich die Gesellschaft aktiv mit einbringt. In dem Projekt legen wir viel Wert auf die Mitwirkung von Gemeinderäten, der Gemeindeverwaltungen, am Klimaschutz interessierten Gruppen sowie der gesamten Bevölkerung.“

Energiedienst und RBS wave entwickeln kommunalen Wärmeplan

Unterstützung in dem Projekt erhalten die Kommunen vom südbadischen Energieversorger Energiedienst und dem Ingenieurunternehmen RBS wave. Beide verfügen über langjährige Erfahrung in der Wärmeplanung für Kommunen. Grundlegende Aufgabenstellung ist die Entwicklung eines kommunalen Wärmeplans. Dort wird der Weg zu einer CO2-neutralen Wärmeversorgung ausgearbeitet und aufgezeigt, einschließlich erster konkreter Maßnahmen. Anhand dieser Basis wird Schritt für Schritt die langfristig CO2-neutrale Wärmeversorgung der Gebiete der Konvoi-Kommunen bis zum Jahr 2040 angegangen. Projektleiter Markus Nägele von Energiedienst sagt: „Mit dem kommunalen Wärmeplan erfassen wir den aktuellen Stand der Wärmeversorgung und zeigen bestehende Potenziale mit erneuerbaren Energiequellen, Abwärme und Kraft-Wärme-Kopplung auf. Daraus entwickeln wir ein klimaneutrales Zielszenario für 2040.“

Konvoi nutzt erneuerbare Energiequellen

Schon heute nimmt der Konvoi eine Vorreiterrolle ein. Die Gemeinden nutzen zahlreiche erneuerbare Energiequellen. Neben zwei Nahwärmenetzen, die die Gemeinde Hohentengen a. H. mit Wärme versorgen, erzeugen die Wasserkraftwerk Eglisau-Glattfelden und Reckingen am Rhein eine große Menge Strom. Auch in Küssaberg, im Ortsteil Kadelburg, gibt es bereits einen Wärmeverbund. Eine Hackschnitzelheizung versorgt dort mehrere öffentliche und private Gebäude mit Wärme zudem betreibt Küssaberg seit über 20 Jahren mehrere Photovoltaikanlagen. In Klettgau werden Schul- und Kitagebäude, aber auch Bauhof und Schwimmbad mit erneuerbaren Energien betrieben. Zudem betreibt die Gemeinde seit 2011 einen Solarpark mit 5,5 Hektar im Bereich einer ehemaligen Kiesgrube.

„Mit der interkommunalen Wärmeplanung im Konvoi ergibt sich die Chance auf eine nachhaltige, tragende Strategie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung mit regionalem Fokus“, sagt Küssabergs Bürgermeister Manfred Weber.

Im Mai erhielten die Projektpartner den positiven Förderbescheid für das Projekt. Das Projekt soll in vier Phasen planmäßig bis zum Mai 2024 erfolgreich abgeschlossen werden. Aktuell werden die Bestandsdaten erfasst und die Potentialanalyse gestartet. Mit ersten Zwischenergebnissen will der Konvoi im Frühjahr 2023 an die Öffentlichkeit.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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