Worlée erwirbt Biogas-Anlage

Abdeckung des Strombedarfs um 60 Prozent am Standort Lauenburg

Um den Bedarf an Prozesswärme am Standort Lauenburg in Zukunft mittels erneuerbarer Energie decken zu können, hat die Worlée-Chemie die benachbarte Biogas-Anlage erworben.

Seit 12 Jahren ist die Worlée-Chemie Mitglied bei Klimaschutz-Unternehmen e.V. und zählt damit zu den Vorreitern in Sachen Klimaschutz und Energieeffizienz. Die Klimaneutralität in den Scopes 1 und 2 bis 2030 ist erklärtes Unternehmensziel. Die wesentlichen Optionen zur Erreichung dieses Ziels wurden in mehreren Projekten ermittelt.

Dabei wurde deutlich, dass es besonders herausfordernd ist, den Bedarf an Prozesswärme mittels erneuerbarer Energien zu decken. Bis es dafür genügend erneuerbaren Strom gibt und dieser direkt oder in Form von grünem Wasserstoff für die Wärmeerzeugung genutzt werden kann, werden noch viele Jahre vergehen. Aus diesem Grund hat die Worlée-Chemie an ihrem Produktionsstandort Lauenburg die benachbarte Biogas-Anlage erworben.

Die Anlage liefert bereits seit 11 Jahren einen Teil der im Werk benötigten Prozesswärme in Form von Thermalöl bis 300°C. Durch den Erwerb und die Integration in das Werksnetz kann die Anlage zukünftig ca. 60% des Strombedarfs am Standort Lauenburg abdecken. Die Eigenerzeugung dient aber auch der Absicherung gegen die aktuell viel zu hohen Strompreise. „Perspektivisch können wir uns auch eine Nutzung des Biogases als Brennstoff vorstellen, um uns unabhängig vom Erdgas aus Russland und anderen Importländern zu machen und die damit verbundenen Emissionen zu reduzieren“, erklärt Worlée-Energiemanager Jan Eschke. Mit der aktuellen Kapazität würde das Biogas etwa die Hälfte des Brennstoffbedarfs am Standort ersetzen können. Ein Ausbau der Kapazität ist angedacht. Eine Eigenversorgung lohnt sich für die Unternehmen aber nur, wenn sie weitesgehend frei von Netzentgelten, Umlagen und Steuern ist. „Leider setzt die Regulatorik hier enge Grenzen und verkompliziert und behindert damit den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland erheblich“, so der geschäftsführende Gesellschafter Reinhold von Eben-Worlée. „Wir brauchen jede Form der nicht-fossilen Energieerzeugung, um unsere Industrie im Land halten zu können. Deshalb ist die Integration der Biogas-Anlage in unser Werk ein wesentlicher Schritt für die Dekarbonisierung unserer Prozesse.“

Zusätzlich zum Erwerb der Anlage wurde Anfang 2023 die Bioenergie Lauenburg GmbH gegründet.

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