Bundesbauministerin Geywitz besucht carbonauten

Besichtigung der „minus CO2 Fabrik 001“ in Eberswalde

Bundesbauministerin Klara Geywitz informiert sich darüber, wie mit technischen Biokohlenstoffen aus der Anlage künftig klimafreundlich gebaut werden kann.

Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte die Bauministerin Klara Geywitz am 15.08.2022 die „minus CO2 Fabrik 001“ in Eberswalde. Dort informierte sie sich über die Zukunftsaussichten für eine nachhaltige Baubranche und besichtigte die Werkshalle. Die Fabrik in Eberswalde ist ein gemeinsames Projekt von ClimateCarbon Eberswalde GmbH & Co. KG und der carbonauten GmbH mit dem Ziel, der Atmosphäre CO2 zu entziehen und dauerhaft zu binden. In der High-Tech Köhlerei von ClimateCarbon wird das Klimagas in technischen Biokohlenstoffen gespeichert, die anschließend von den carbonauten zu CO2-reduzierten Baustoffen und Granulaten veredelt werden, den so genannten carbonauten NET Materials® (Negative Emission Technology). Geplant ist eine jährliche Produktion von zunächst bis zu 4.800 Tonnen Biokohlenstoffen aus regionalen Biomasseresten. Jede Tonne des Biokohlenstoffs speichert dauerhaft bis zu 3,3 Tonnen CO2, wodurch die Materialien CO2-negativ werden.

In der „minus CO2 factory 001“ in Eberswalde entstehen technische Biokohlenstoffe, die anders sind und anders hergestellt werden als die am Markt verfügbaren Produkte. Bei der Herstellung wird CO2 dauerhaft gespeichert. „Das Besondere an unseren Verbundstoffen ist, dass sie sich vielfältig einsetzen lassen", erklärt Christoph Hiemer, Mitgründer der carbonauten GmbH. „Wir haben zunehmend Anfragen aus der Bauindustrie, aber auch Land- und Forstwirtschaft sowie Kunststoffbranche. Das carbonauten-System trägt dazu bei, günstigen, qualitativen und nachhaltigen Wohn- und Lebensraum zu schaffen.“ Die technischen Biokohlenstoffe haben als Füller positive Auswirkungen auf Material wie Zement, Beton, Mauerwerk, Ton, Lehm, Putz, Asphalt, Schüttung oder Dämmung. Zudem eignen sich die von carbonauten produzierten Kunststoffgranulate zur Herstellung von Profilen, Schäumen, Folien, Platten, Rohren und Verbindern. Auch werden spezielle Biokohlenstoffgranulate für die dämmende, isolierende, kühlende und ökologische Begrünungen von Dächern, Fassaden und Objektumgebungen eingesetzt.

Ein interessanter Aspekt für die Bundesbauministerin ist die Tatsache, dass die Produktion der technischen Biokohlenstoffe im industriellen Maßstab zu niedrigen Preisen geplant ist. „Wir machen Bioqualität billig“, verspricht Torsten Becker, Gründer und Geschäftsführer der carbonauten. „Wenn wir mit Bio flächendeckend erfolgreich und zum Umdenken in der Herstellung von Produkten beitragen wollen, wenn wir fossile Rohstoffe ersetzen wollen, dann muss unser Granulat den besseren Preis und die besseren Eigenschaften gegenüber konventionellen Produkten haben.“

Durch die Beimischung von Biokohlenstoffen zu Kunststoffen verbessern sich Eigenschaften wie Gewicht, Härte, thermische und mechanische Belastbarkeit sowie UV- und Temperaturresistenz. Attraktive Nebenprodukte der Fabrik in Eberswalde sind grundlastfähige, Erneuerbare Energie in Form von Wärme, Strom und Wasserstoff sowie hochwertige Destillate als Plattform für umweltfreundliche, biochemische Produkte. „Bei Betrachtung aller Aspekte gehen wir davon aus, dass sich die Investitionskosten der minus CO2 Fabrik sehr schnell amortisiert haben. Die Nachfrage nach hochwertigen und klimafreundlichen Verbundstoffen wird nach unserer Einschätzung weiter zunehmen“, sagt Harry Assenmacher, Gründer der ForestFinance Gruppe und Initiator der Anlage in Eberswalde.

Die minus CO2 factory 001 in Eberswalde soll nur der Anfang sein. Geplant sind weitere Anlagen auf der ganzen Welt mit dem Ziel, Klimagase im Gigatonnenbereich zu binden.

Weitere Informationen zu unserem Kooperationspartner carbonauten GmbH finden Sie hier.

© carbonauten GmbH
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