Spannende und informative Einblicke in die Themen Digitalisierung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) mit Fokus auf die Energie- und Ressourceneffizienz gab es am 28. September auf der Herbstkonferenz der Klimaschutz-Unternehmen (KSU) im Berliner Umweltforum, zu der KSU-Vorstandsvorsitzender Jörg Schmidt gemeinsam mit KSU-Geschäftsführer Philipp Andree begrüßten.
In ihrer Eröffnungsrede (per Video) hob Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, die Bedeutung von Digitalisierung und KI für Klima und Umwelt hervor: „Klimaschutz muss künftig stark auf Digitalisierung und den Einsatz von KI setzen. (…) Die Digitalisierung bietet große Chancen für den Klimaschutz, sie hilft unsere Wirtschaft effizienter, technologisch fortschrittlicher und auch grüner zu gestalten.“ In ihrer Rede lobte sie die KSU-Verbandsmitglieder: „Klimaschutz hat für diese Unternehmen schon immer einen besonderen Stellenwert. Damit zeigen sie Wege aus der Klimakrise auf und wie wir gemeinsam den Wirtschaftsstandort Deutschland weiterentwickeln können, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.“ Brantner weiter an den Verband: „Wir brauchen in Deutschland mehr Leuchttürme, wie ihre Mitgliedsunternehmen.“
Nachfolgend stellte Dr. Bodo Linscheidt, Leiter der Unterabteilung Digitalisierung, Nachhaltige Konsum- und Produktpolitik, Ressourcenschonung im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, die Potenziale von KI für die Kreislaufwirtschaft vor. Einleitend sagte er: „Die Klimaschutz-Unternehmen sind eine Erfolgsgeschichte – sie zeigen, was im Bereich Klimaschutz möglich ist.“ Außerdem lobte er die auf der Herbstkonferenz vereinbarte Partnerschaft zwischen den Klimaschutz-Unternehmen und dem Green AI Hub Mittelstand, der in diesem Frühjahr im Rahmen des Fünf-Punkte-Programms „Künstliche Intelligenz für Umwelt und Klima“ des Bundesumweltministeriums gegründet wurde.
„KI und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch“
Über die aktuelle Energie- und Klimapolitik der Bundesregierung referierte Dr. Sebastian Bolay, Bereichsleiter Energie, Umwelt, Industrie der DIHK. Bolay sprach neben politischen Themen auch über das große Potenzial der deutschen Wirtschaft, das nach wie vor im Ausland als stark wahrgenommen werde, auch wenn derzeit die Bundesrepublik beim Wirtschaftswachstum hinterherhinkt. Im Anschluss an seinen Vortrag diskutierten zum Thema „Zukunft.Klima.Wirtschaft“ die Bundestagsabgeordneten Katrin Uhlig (Bündnis 90/Die Grünen) und Bernd Riexinger (Die Linke) über die Klimapolitik der Ampel-Koalition und Klimaschutz im Allgemeinen. In die Diskussion wurden auch drei Unternehmensvertreter der Klimaschutz-Unternehmen mit eingebunden, um ihre Anliegen und Erfahrungen mit den Abgeordneten auf dem Podium zu teilen. Es sprachen: Dr. Andreas Gahl, Geschäftsführender Gesellschafter, MPG Mendener Präzisionsrohr GmbH, Svenja Gelpke, Klimaschutzmanagerin der Buhck Gruppe, Moritz Rokahr, Specialist Public Affairs bei Aldi Süd. Moderiert wurde die Runde von Journalist Malte Kreutzfeldt, Table Media GmbH.
Nach der Mittagspause richtete die Konferenz ihren Fokus auf KI Best Practices im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Hierzu hielt einleitend Prof. Dr. Oliver Thomas, KI-Experte des Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und der Universität Osnabrück, einen Vortrag zur „Twin Transition: Mit KI und Nachhaltigkeit zu neuer Wertschöpfung“. Thomas stellte mehrere Green AI Use Cases vor, u.a. im Bereich Optimierung von Prüfprozessen. Er betonte: „KI und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch.“
Dass dem so ist, belegten die nächsten beiden Referenten in ihrem Vortrag. René Füchtjohann von KSU-Mitglied PHOENIX CONTACT GmbH und Geschäftsführer Tim Kohlhaas von KIS Antriebstechnik GmbH & Co. KG, Teilnehmer beim Projekt „Wege zum klimaneutralen Unternehmen“ der Klimaschutz-Unternehmen und der Universität Kassel, stellten ihre KI Best Practices vor. Die beiden erklärten, wie ihre Unternehmen dank neuster Technologie in Sachen Klimaschutz etwa im Bereich energetischer Maßnahmen einzelner Sektoren weiter vorangehen. Eindrucksvoll zeigten sie, wie zukunftsfähiges Wirtschaften in ihren Betrieben umgesetzt wird und gaben den Konferenzteilnehmenden wertvolle Tipps, wie auch sie KI im Sinne des Klimaschutzes nutzen und gleichzeitig davon wirtschaftlich profitieren können. Zum Schluss stellte Matthias Zühlke, Geschäftsführer der Syte GmbH & KSU-Kooperationspartner, in einem kurzen Implus die Aktivitäten seines Unternehmens vor, das eine KI-Plattform für Grundstücke und Bestand anbietet.