Neue Mitglieder der Exzellenzinitiative

Bundeswirtschaftsministerin Zypries würdigt vier Unternehmen...

Berlin, 20.02.2018: Die Exzellenzinitiative Klimaschutz-Unternehmen hat vier neue Mitglieder aufgenommen. Die Unternehmen Blechwarenfabrik Limburg, ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi, Irlbacher Blickpunkt Glas und die Eversfrank-Druckgruppe wurden aufgrund ihrer besonderen Leistungen für Klimaschutz und Energieeinsparung als Vorreiter gewürdigt. Die Unternehmen erhielten heute in Berlin von Bundeswirtschaftsministerin Zypries ihre Urkunden, die gemeinsam mit Vertretern des Bundesumweltministeriums und des DIHK verliehen wurden.

Bundeswirtschaftsministerin Zypries: „Unsere Wirtschaft braucht Unternehmen, die zeigen, dass wirtschaftlicher Erfolg und Klimaschutz kein Widerspruch sind. Die Klimaschutz-Unternehmen sind Vorbilder für andere Unternehmen und zeigen innovative Beispiele des Energiesparens auf. Ich wünsche mir, dass weitere Unternehmen diesem Beispiel folgen.“

Jan Eschke, Vorsitzender des Klimaschutz-Unternehmen e. V.: „Die Energiewende im Großen kann nur gelingen, wenn sie im eigenen Unternehmen vorangebracht wird. Wie dies erreicht werden kann, zeigen die vier neuen Klimaschutz-Unternehmen. Energie ist ein Kostenfaktor und Energieeffizienz ist der Schlüssel, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Unternehmen, die so handeln, werden am Markt dauerhaft erfolgreich sein.“

„Aus Tradition innovativ“ ist für die Blechwarenfabrik Limburg nicht nur ein Slogan, sondern gelebte Nachhaltigkeit. Energieeinsparungen wurden durch die Abwärme-nutzung der Lackieranlagen sowie die Umrüstung der Beleuchtung erzielt. Auszubildende wurden als Energie-Scouts qualifiziert und decken weitere Einsparpotenziale auf. Seit 2014 baut das Unternehmen auf der grünen Wiese ein komplett neues Werk, das Maßstäbe setzt. Mithilfe von zahlreichen Projekten sollen rund 50 Prozent des Energieverbrauches eingespart werden. Beispiele dafür sind: eine 750 kWp-Photovoltaik-Anlage, LED-Beleuchtung im kompletten Werk, Produktionsheizung und -kühlung ausschließlich durch Prozessabwärme sowie die automatische Erfassung von sämtlichen verbraucherbezogenen Energieströmen. Mit diesen Maßnahmen will das Unternehmen die These untermauern, dass langfristig nicht Energie, sondern der Verbrauch von endlichen Ressourcen und die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft die größte Herausforderung darstellt.

Die Eversfrank Gruppe war bereits seit 2012 mit ihrem Meldorfer Druckunternehmen Mitglied der Exzellenzinitiative Klimaschutz-Unternehmen und hat das Aufnahmeverfahren nun mit der gesamten Gruppe erfolgreich durchlaufen. Eversfrank steht für die konsequente Weiterentwicklung der Ökoeffizienz von gedruckten Produkten. Neben dem 100%igen Einsatz von zertifiziertem Ökostrom aus Wasserkraft werden seit letztem Jahr die durch den Erdgaseinsatz entstandenen Emissionen im Rahmen eines internationalen Klimaschutzprojektes kompensiert. Im Ergebnis wurden damit 95 Prozent der Treibhausgasemissionen eingespart. Seit 2009 haben die Kunden der Gruppe die Möglichkeit, die leistungsbedingten CO2-Emissionen mit den firmeneigenen Aufforstungsprojekten der Evers-ReForest in Schleswig-Holstein zu kompensieren. Die Effizienzsteigerungen von Eversfrank sind ebenfalls beachtlich: Seit 2005 konnte der Energieeffizienz-Indikator um 40 Prozent reduziert werden, und zwar von 0,70 auf 0,42 MWh je Tonne der verarbeiteten Papiere.

Die Feralpi Stahlwerke aus Riesa setzen ihren Unternehmensleitsatz „Produzieren und Wachsen mit Rücksicht auf den Menschen und die Umwelt“ in der Unternehmenspraxis auf breiter Basis um: So werden nur Güter mit den höchsten verfügbaren Standards bei Energieeffizienz beschafft – eine Anforderung, die auch im Ethikkodex des Unternehmens verankert ist. Im Recycling werden besondere Leistungen erbracht und natürliche Ressourcen gespart: So wird der bei ESF erzeugte Stahl ausschließlich aus Schrott gewonnen, ein Volumen von bis zu 1,2 Mio. Tonnen pro Jahr. Bei der Abwärmenutzung wird innovativ und über die Werksgrenzen hinausgedacht: Der Dampf des Stahlwerks wird zur eigenen Stromversorgung genutzt und zudem noch an ein benachbartes Reifenwerk in Riesa geliefert. Die Feralpi Stahlwerke wollen den Weg der Energieeffizienz konsequent weiterverfolgen – bis 2020 sollen die spezifischen Stromverbräuche um 14 Prozent gegenüber 2008 gesenkt werden.

Irlbacher Blickpunkt Glas hat bereits seit 1992 in zahlreiche Wärmerück-gewinnungsanlagen investiert, um Energie aus den Verarbeitungsprozessen zu nutzen. Für die Heizung und Kühlung des Werkes setzt Irlbacher auf Geothermie. Zudem wird durch eine firmeneigene Wasseraufbereitungsanlage Abwasser vermieden und gleichzeitig die Wärme des Kühlwassers mit einer Wärmepumpe wieder rückgewonnen. Aktuell hat Irlbacher zwei besonders ambitionierte Projekte in der Umsetzung: Im Kernprozess der Glasbearbeitung und -veredelung wird von Wasserstrahlbearbeitung auf Laserstrahl umgestellt, womit 116 t CO2 pro Jahr eingespart werden. Die Installation einer zentralen Vakuumanlage spart jährlich knapp 70 t CO2 ein. Irlbacher hat sich erfolgreich dafür eingesetzt ans Erdgasnetz angeschlossen zu werden, wodurch erhebliche Energieeinsparungen in Zukunft möglich sein werden. Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist in Planung und wird nach Installation über 2.000 t CO2 pro Jahr einsparen.

Über die Exzellenzinitiative Klimaschutz-Unternehmen

Klimaschutz-Unternehmen e.V. ist ein branchenübergreifendes Exzellenznetzwerk für Klimaschutz und Energieeffizienz. Mitglieder in dem Exzellenznetzwerk können Unternehmen aus Deutschland werden, die durch besonders ambitionierte Klimaschutzziele und -maßnahmen ihre Vorreiterrolle belegt haben. Die Mitgliedschaft im Exzellenznetzwerk ist mit einer Würdigung durch das Bundesumweltministerium, das Bundeswirtschaftsministerium und den DIHK verbunden.

Zweimal im Jahr nimmt die Exzellenzinitiative neue Mitglieder auf. Aktuell sind Bewerbungen noch bis zum 30. April 2018 möglich. Die Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen finden sich unter: bewerben.klimaschutz-unternehmen.de/

Klimaschutz-Unternehmen e.V.

Download der Pressemitteilung hier.

Urkundenverleihung mit Bundesministerin Brigitte Zypries; Copyright: Elbe Stahlwerke Feralpi/Bildschön/Runge
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