Provinzial: Klimaschutz am Schreibtisch.
Ressourcenschonend handeln, irgendwo zwischen Konfi und Kaffeeküche? Das geht. Anders als beim produzierenden Gewerbe oder bei komplexen Wertschöpfungsketten liegt der Fokus für das Versicherungs- und Dienstleistungsunternehmen Provinzial Rheinland auf Bereichen, die zum ganz normalen Büroalltag gehören – wie z. B. dem Einsatz von Papier. Der verantwortungsvolle Gebrauch von Recyclingpapier und das Vermeiden unnötiger Mengen von Druckerzeugnissen sind deshalb kein Ziel, sondern bereits seit 2007 integraler Bestandteil der Klimastrategie bei der Provinzial.
Was man „im Büro“ für den Klimaschutz alles tun kann, wie die einzelnen Maßnahmen durchgeführt wurden und welche erstaunlichen Resultate sie erzielt haben, lesen Sie hier.
Ist das wirklich nötig?
Diese kritische Frage stellte man bei der Provinzial Rheinland überall dort, wo Papier zum Einsatz kam:
- Papier in Kopierern (genutzt durch die Belegschaft)
- Papier in der Druckstraße (zum Versand an den Kunden)
- Papier für Formulare (Anträge, Kundeninformationen etc.)
Ziel war eine signifikante Reduktion des Papierverbrauchs in allen drei Bereichen, dadurch ein verminderter Ressourcenverbrauch und nicht zuletzt auch die Senkung der Kosten. In direkter Folge sollte auch der Stromverbrauch gesenkt werden. Genauso wie der Einsatz vom Papierverbrauch abhängiger Ressourcen wie Drucker, Toner, Geräteverschleiß und nicht zuletzt das Abfallaufkommen.
Druckreif heißt nicht gedruckt.
Muss man das wirklich (aus)drucken? Muss man oft nicht. Durch die zunehmende Digitalisierung der Arbeitsprozesse konnten viele Druckauflagen komplett entfallen, im internen Schriftverkehr genauso wie beim Kundenkontakt:
- Veröffentlichung der Umwelterklärung seit 2013 nur noch digital
- Umstieg auf beschreibbare PDF-Formulare für ein nahezu papierloses Büro
- interne Kommunikation über Intranet und E-Mail
- interne Prozesse, wie z.B. die Entgeltabrechnung, zunehmend auf papierlose Varianten umgestellt
Mehr analysieren, mehr reduzieren.
Grundsätzlich kann auf Papier nicht verzichtet werden. Aber man kann seinen Verbrauch auf ein Minimum reduzieren. Man muss nur wissen wie und wo.
- Eingehende und ausgehende Papiermengen wurden analysiert, ebenso Druck- und Kopieraufträge.
- Best-Practice-Beispiele wurden für eine möglichst papierlose Bearbeitung gesucht, gefunden und in einem Handbuch zusammengestellt.
- Drucker wurden ausgetauscht und ersetzt durch Multifunktionsgeräte (ENERGY STAR-zertifiziert, sorgen sie für niedrigen Energieverbrauch).
- Bei allen Neubeschaffungen im IT-Bereich wurde auf „grüne“ Technologie geachtet.
- Gemeinschaftliche Etagendrucker wurden aufgestellt und beidseitiger Druck wurde Standard.
- Neue Features wie Scan-to-Excel, Scan-to-Word, Einzel-PDF sollen den Anwender animieren, weniger Papier zu bedrucken.
- Nicht ausgeführte Druckaufträge werden nach 24 Stunden gelöscht, dadurch Vermeidung von Müll.
- Eine nachträgliche Bearbeitung von Druckjobs (FollowMe) am Gerät ist bei Abholung möglich.
- Seit 2013 werden eingehende Postmengen (Werbesendungen) bewertet und reduziert.
- Durch aktive Ansprache der Empfänger dieser Werbematerialien konnte die Flut an Sendungen auf weniger als 5 Prozent eingedämmt werden.
- Durch Vermeidung von Mehrfachlieferungen, komplettes Abbestellen bzw. Digitalisierung
Sensibilisieren und motivieren.
Unschwer sich vorzustellen, dass der Faktor Mensch entscheidend war und ist. Um ein ökologisch verantwortungsvolles Bewusstsein zu schaffen und die Akzeptanz für ein ressourcenschonendes Verhalten zu steigern, gab es etliche Maßnahmen:
- 2016 wurde jedem Mitarbeiter angeboten, durch den freiwilligen Verzicht auf Papier die Welt ein bisschen grüner werden zu lassen: Für jeden, der mindestens ein Jahr lang an der e-Abrechnung teilnimmt, spendet die Provinzial Rheinland einen Baum.
- In der Folge konnten 893 Bäume als Mitarbeiterwald gepflanzt werden.
- Durch den Abbau von Druckern (Anzahl der Arbeitsplatz-, Netz- und Farbdrucker im letzten Jahr erheblich gesenkt) wurde das Druckverhalten zusätzlich verändert.
- Aktion der Mitarbeiter selbst: „Bring-mich-zurück-Wochen“, in denen Ordner und andere Büroartikel sämtlicher Büros gesammelt und zur Wiederverwendung aufbereitet werden, um unnötige Neuanschaffungen zu vermeiden
Und am Ende haben alle was davon.
Eine Tonne Recyclingpapier vermeidet so viel CO2 wie ein durchschnittlicher Pkw auf der Fahrt von Berlin nach Paris emittiert. Vor diesem Hintergrund sind die Einsparungen besonders erfreulich:
- Die Papiermenge wurde innerhalb von 10 Jahren von 292t auf 54,4t reduziert.
- So wurden z. B. allein 2013 mehr als 30 Tonnen Papier eingespart. Das entspricht ungefähr 68 großen Papierrollen mit einem Gewicht von jeweils 500 Kilogramm
Beim Wettbewerb „Büro & Umwelt 2016“ des B.A.U.M. wurde die Provinzial Rheinland mit dem ersten Preis in der Kategorie „Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern“ ausgezeichnet.
Beim Papier ist lange nicht Schluss.
Wenn man schon mal dabei ist, klimaschonend zu denken und zu handeln, kann man dann nicht auch Bereiche einbeziehen, die im direkten Zusammenhang dazu stehen? Kann man. Und hat man. Bei der Druckertechnik und Tonerverbrauch.
- Drucker müssen reparatur- und recyclingfähig und die Tonerkartuschen und Tintenpatronen wiederbefüllbar sein
- Durch Energiespartasten an den Geräten und eine automatische Abschaltfunktion bei Nichtgebrauch werden Energieeinsparungen realisiert
- Beschaffung von geräuscharmen Geräten mit möglichst geringer Partikelemission und dem Umweltzeichen „Blauer Engel“. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch die Mitarbeiter profitieren davon
- Der zuständige Dienstleister bietet Wiedergewinnung, Wiederverwendung und Recycling von Teilen verwendeter Tonerpatronen und die Herstellung von neuen Taschenrechnern aus recycelten Druckern – das spart Ressourcen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft
Ansprechpartner
Marita Krüssel
Umwelt- und Gesundheitsmanagerin
Tel. +49 (0) 211 / 978 1821
marita.kruessel@ provinzial.com